Schnellschuss: Frankfurter Professoren schlagen Finanzmarktregeln vor

Gerade bei Alea gefunden: Franke und Krahnen von der Uni Frankfurt haben ein Paper geschrieben, das untersucht, welche Zukunft Verbriefungen haben können. In der Analyse der Ursachen für die fehlende Liquidität der Wertpapiermärkte sowie des Interbanken-Geldmarkts führen sie auf Designfehler in der Anreizstruktur der Wertschöpfungskette zurück, nicht auf grundlegende Fehler im Design der Verbriefungen. Daher sehen sie auch keinen Grund für schwerwiegende regulatorische Eingriffe, und machen die folgenden Vorschläge:

  • Der Originator soll einen Anteil an der Verbriefung im Bestand behalten, wobei veröffentlicht werden muss, welche Qualität dieser Anteil haben muss.
  • Die Vergütung der Manager muss darauf ausgelegt werden, langfristige Ziele zu verfolgen, wobei Verhalten, das das System destabilisieren kann, bestraft werden soll.
  • Erhöhte Transparenz zum effektiven Risikoübertrag, Vergütungen, die sich am eingegangenen Risiko orientieren und eine vertrauenswürdige Messung der Rating-Performance erlauben eine bessere Bewertung der Wertpapiere und stärken damit die Kapitalbasis der Gegenparteien.
  • Intermediäre, die aufgrund des Geschäftsmodells ihr Risiko nicht transparent machen können, müssen höhere Eigenkapitalauflagen bekommen.

Ich habe bisher nur die Zusammenfassung gelesen, und werde noch einmal ein umfangreichere Zusammenfassung schreiben.

Taleb gegen VaR

In diesem Interview prügelt Taleb, Autor von Black Swan, auf die Risikomodelle der Banken, insbesondere Value at Risk ein:

Eine ähnliche Richtung schlägt dieser Artikel im Wall Street Journal ein: „Unsere Modelle waren darauf ausgelegt, nur in 99% der Fälle zu funktionieren.“

Diskussion am MIT

Die Diskussion am MIT beschreibt aus einer etwas anderen Perspektive als die Princton-Diskussion die Entwicklung der Immobilien-Märkte, die Entstehung von MBS, die Probleme in den Anreizsystemen und die Folgen für die Staatsfinanzen. Insbesondere die Diskussion der MBS zeigt, dass der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen (Risikomanagement) gepflastert ist.

Wir sind jetzt alle Brasilianer,…

sagt Paul Krugman in seinem Artikel „The International Finance Multiplier“, in dem er ein erstes einfaches Modell eines Multiplikatoreffekts der Finanzwirtschaft entwickelt, aufbauend auf dem Multiplikatoreffekt des Außenhandels. Dieser Finanzmultiplikator bietet eine anschauliche Erklärung für den hohen Ansteckungsgrad der Finanzkrise, und erlaubt nach Krugman zwei Schlüsse bezüglich der Schritte zur Lösung der Krise:

  1. Der Schlüssel zur Auflösung des Teufelskreis besteht in einer Rekapitalisierung der Banken.
  2. Internationale Koordinierung vereinfacht die Lösung, da Kapitalzuschüsse in den USA die Situation in Europa entschärfen und umgekehrt.

Die Taleb-Verteilung

In diesem Artikel wird der Grundgedanke für eine neue statistische Verteilung vorgestellt – die Taleb-Verteilung. In dieser Verteilung stehen viele kleine Gewinne einem großen Verlust gegenüber – kommt mir bekannt vor.