Nachrichtenaggregation durch Blogging

Ich verlink mal einen Artikel von abnormal returns über den Wert von Blogs, die weniger eigenen Content erstellen, als Nachrichten zusammenzufassen und Links auf andere Artikel zu setzen.

Gleich mal ein Beispiel…

Ford und Larsen haben darüber geschrieben, warum es wichtig ist, übergroße (Too big to fail) Banken zu verkleinern, und wie dies geschehen könnte.

Bei Dealbreaker schreibt ein Hedgefund-Manager darüber, wie politische Entscheidungen in Emerging Markets sehr gut durch die Interessen korrupter Politiker und ihrer Geldgeber vorhergesagt werden können – und verbindet dies mit einer Analyse des Zusammenhangs zwischen Korruption und Credit Default Swaps. Wenig überraschend, steigen die Kosten eines CDS mit dem Niveau der Korruption. Damit verbunden ist ein Anstieg der Zinskosten korrupter Länder. Kernaussage:

That one can very clearly illustrate the fiscal cost (via higher borrowing costs) of corruption would suggest one motive – though hardly the only or most obvious one – for a country to clean up its act. Why hasn’t it happened already? Consider my old boss’s dictum. Corruption makes sense for the corrupt. The burden of higher borrowing costs falls on the great mass of citizens. The fruits of corruption accrue to… the corrupt!

Bereits Anfang des Jahres wurde (u. a. von Krugman) festgestellt, dass entsprechend der Taylor-Regel auch ein Leitzins von 0% noch rezessionsverstärkend wirkt. Die Situation ist noch nicht besser geworden.

Menzie Chin hat mal durchgerechnet, welchen Effekt eine Aufwertung der chinesischen Währung Remnimbi auf Chinas Handelsbilanz hätte, und kommt zum Schluss, dass dadurch nur gut ein Drittel des Handelsbilanzüberschuss verschwinden würde. Um zu einer ausgeglichenen Leistungsbilanz zu kommen, müsste China auch Staats- und privaten Konsum verstärken.

Und drei Autoren schreiben über von makroökonomische Indikatoren: Jeff Frankel erklärt, was Früh- und was Spätindikatoren sind,  econompicdata schreibt, dass die Frühindikatoren an Aussagekraft verlieren und Menzie Chin spekuliert über die Revision der Wachstumswerte aufgrund neuer Einzelergebnisse.

Das Problem mit ZIRP? Die Zinsen sind zu hoch!

Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Studie von Jan Hatzius bei Goldman Sachs, die Paul Krugman zitiert. Zur Erinnerung: ZIRP steht für Zero Interest Rates Policy, d. h. einer Geldpolitik, die den Leitzins auf 0 Prozent festlegt.

Für die Fed gibt es nun eine ökonometrische Beobachtung, die Taylor-Regel, die mit gutem Erfolg die wahrscheinliche Fed-Politik in Abhängigkeit von Inflation und BIP-Wachstum prognostiziert; der Taylor-Regel entsprechend wird die Fed die Zinsen erhöhen, wenn entweder das BIP über dem Produktionspotenzial liegt, oder wenn die Inflation über 2% liegt, und im umgekehrten Fall wird sie die Zinsen senken. Angewendet auf die aktuellen Daten für die USA ergibt sich folgendes Bild:

Fed-Leitzins vs. Taylor-Regel

Fed-Leitzins vs. Taylor-Regel

In Worten: Aufgrund der erwarteten Entwicklung für Inflation und BIP-Wachstum müsste die Fed ihren Leitzins bis Ende 2011 auf -6% senken. Da die Fed aber keinen negativen Zins setzen kann (in diesem Fall würden keiner Geld anlegen, sondern Bargeld halten), wirkt die Geldpolitik – auch wenn sie bei 0% angekommen ist – rezessionsverstärkend.