The day after

Der Weltuntergang, der uns versprochen wurde, wenn der Bailout-Plan nicht umgesetzt würde, ist also ausgeblieben, die europäischen Märkte konnten sich halten, und New York konnte sogar über die Hälfte der Verluste wieder gutmachen. Dexia wurde nach dem Beispiel von Fortis aufgefangen, und ansonsten sind die Banken stabil geblieben.

Es kann natürlich keiner sagen, wie es morgen weitergeht, aber mit ein bißchen Optimismus kann man wohl annehmen, dass der Paulson-Plan nicht überlebensnotwendig ist, dass also Zeit bleibt, einen Plan auszuarbeiten, der an die Wurzeln des Problems geht – Vertrauen wiederaufbauen, Banken rekapitalisieren und den Interbankenmarkt wiederbeleben. Wenn die Märkte bis Donnerstag – wenn der Kongress wieder zusammentritt – stabil bleiben, könnte womöglich der Paulson-Plan zu Grabe getragen werden, weil dann noch weniger Anreize für die Abgeordneten bestehen, diesen unpopulären Plan umzusetzen.

Too big to save

Eine Frage muss man sich vielleicht auch mal stellen: Gibt es auch Banken, die nicht mehr “too big to fail”, sondern “too big to save” sind? Was würde z. B. passieren, wenn die Deutsche Bank gerettet werden müssen – nicht vollständig ausgeschlossen bei einem Eigenkapitalhebel von 50? Kann der Staat alleine – oder auch in europäischer Zusammenarbeit – eine solche Bank retten? Nur mal in den Raum gestellt.

Das Fieberthermometer der Krise

TED (Spread zwischen 3-Monats-LIBOR und 3-Monats-Treasury bill).

http://www.bloomberg.com/apps/cbuilder?ticker1=.TEDSP%3AIND

Princton – Diskussion der Ursachen

Ein Video einer Diskussion an der Princton-Universität, u. a. mit Paul Krugman über die Ursachen der Krise.

Zur Ablehnung des MOAB

Das ist sicherlich das spannendste Experiment der Wirtschaftsgeschichte – können die Märkte diesen Schock noch verdauen, oder bricht jetzt wirklich alles zusammen? Wie in einem Beitrag von Mankiw angedeutet, ist der 30.09. ein kritischer Tag für den Geldmarkt, einfach, weil an diesem Tag die Gehälter überwiesen werden sollen – was passiert, wenn die Banken den Unternehmen hierfür die Finanzierung verweigern? Anscheinend wird dieses Problem erst einmal von der FED mit 630 Mrd. $ gelöst. So wird aus dem Lender of last ressort der lender of first ressort.