Einigkeit unter Ökonomen

Als Reaktion auf den zusammengebrochenen Geldmarkt, und wegen der resultierenden Gefahr für die gesamte Wirtschaft haben sich 17 Volkswirte aus Europa und den USA zusammengetan, und in 13 Kurzaufsätzen, die sich ausdrücklich an die Regierungschefs und Finanzminister wenden, die sich am Wochenende treffen werden, die wichtigsten Schritte skizziert, die notwendig sind, um die Krise zu beenden.

Die wichtigsten Punkte sind:

  1. Eine schnelle, international koordinierte Rekapitalisierung des Bankensystems
  2. Eine Garantie der Einlagen und Kredite
  3. Makroökonomische Stabilisierung und Stimulation.

Keine rosigen Aussichten

Wolfgang Münchau schreibt über die krisenverstärkende Einflüsse des kurzsichtigen, egoistischen Krisenmanagements unserer Politiker, und er ist nicht optimistisch, dass die Politik zu einem besseren Ergebnis führt als 1929.

Zur Zeit fellt es schwer, seine Vorwürfe zu entkräften, aber mein Eindruck ist – z. B. aufgrund der intensiven internationalen Kontakte heute – dass die Politik jetzt eine internationale, und weitreichende Lösung der Krise anstrebt. Es ist ja nicht so, dass es keine Erfahrungen mit internationalen Finanzkrisen und die notwendigen Schritte gibt, nur haben diese Schritte kurzfristige hohe politische Kosten, man könnte vielleicht sagen, dass die Politiker jetzt an der Grenze sind in einem Obstfeld-Modell der Währungskrise zwischen Aufrechterhaltung des Währungsregimes und Aufgabe, in diesem Fall also die Frage, ob verstaatlicht werden muss oder nicht.

Ein interessanter Gedanke von Richard Kline in der Diskussion auf naked capitalism:

The first moves in a crisis are almost always wrong; we see that here, but it’s a truism. First moves are conditioned responses. Conditioned responses map to prevailing conditions, i.e. ‚the box.‘ Crises blow out or collapse fundamental parameters of the box. Thus, by definition first moves get the transformational conditions wrong, and so bungle. If we could get policy makers to see this, we _might_ get better policy. But there is the parallel issue that major public policy ventures, especially financial ones, are as much about ’signal‘ as about ’substance.‘ Policy makers know that much of their power is in signaling, so they give the signals which are expected in prevailing conditions; not to do so would decrease their initial advantages and confuse participants. it’s a double bind of a kind. What we need are Solon’s who stay current, and anyone with that kind of ability isn’t going to be in the public sector when they could be raking it in on their own. Just the way of the world, my friends . . . .

The City's got it right!

Großbritannien hat jetzt ein geschlossenes Rettungspaket vorgestellt: 200 Mrd Pfund Liquidität durch die Bank of England, 50Mrd Pfund neues Eigenkapital von der Regierung und Garantien für kurz- und mittelfristige Bankschulden. Das gesamte Paket gibt es hier. Sieht für mich wie eine Blaupause für Herrn Steinbrück aus.

The City’s got it right!

Großbritannien hat jetzt ein geschlossenes Rettungspaket vorgestellt: 200 Mrd Pfund Liquidität durch die Bank of England, 50Mrd Pfund neues Eigenkapital von der Regierung und Garantien für kurz- und mittelfristige Bankschulden. Das gesamte Paket gibt es hier. Sieht für mich wie eine Blaupause für Herrn Steinbrück aus.

Noch drei Links

Paul Krugman hat eine kurze Liste der wissenschaftlichen Literatur zur Finanzkrise erstellt – leider fehlt dieses Werk ;-).

Claessens, Kose und Terrones haben einen Überblick über die durchschnittliche Dauer und Rückgang in Aktivität von Rezessionen, Bank Runs und Aktien- und Immobiliencrashs erstellt.

Willem Buiter vertritt die Meinung, dass das Finanzsystem in Europa und USA insgesamt insolvent ist, und kommt zu dem Schluss, dass aus Sicht der Steuerzahler nur eine Verstaatlichung und erzwungene Wandlung von Fremd- zu Eigenkapital einen Ausweg bietet.