Die Diskussion am MIT beschreibt aus einer etwas anderen Perspektive als die Princton-Diskussion die Entwicklung der Immobilien-Märkte, die Entstehung von MBS, die Probleme in den Anreizsystemen und die Folgen für die Staatsfinanzen. Insbesondere die Diskussion der MBS zeigt, dass der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen (Risikomanagement) gepflastert ist.
Die Will E Coyote-Regierung
Zusammengestellt von itulip.com
Eine europäische Lösung?
Wie mehrheitlich von den Finanzmarktexperten gefordert (z. B. von Willem Buiter) , ist eine international koordinierte Rekapitalisierung der Banken („Teilverstaatlichung“) eine notwendige Maßnahme, um die Finanzmärkte wieder zum Leben zu erwecken. Gerade im Euroraum gibt es hier natürlich beträchtliche politische und rechtliche Probleme.
Mein Eindruck ist, dass hier die EZB gefordert ist, d. h. die Mitgliedsländer müssten kurzfristig die Satzung dergestallt ändern, dass ein Sondervermögen mit Mitteln der Staaten ausgestattet wird, dass dann auf der Grundlage fester Regeln das Bankensystem rekapitalisiert, wobei Banken, die das System in Anspruch nehmen, oder dazu gezwungen werden, für eine bestimmte Zeit unter EZB-Verwaltung gestellt wird. Hierzu würde dann auch gehören, dass die Teilnehmerbanken erstens wieder im Interbankenmarkt aktiv werden und zweitens ihre Kredite gegenüber realwirtschaftlichen Unternehmen nicht weiter Einschränken, als aufgrund der Wirtschaftslage notwendig. Ein wesentlicher Vorteil wäre natürlich, dass hier die Chance besteht, die überforderte Politik aus dem Verfahren rauszuhalten, nachdem die Mittel geflossen sind – und wahrscheinlich könnte man damit auch einige Gesetze elegant umgehen.
Außenhandel vor dem Kollaps?
Okay, ein weiterer Teil des Geldmarktes, der für das Funktionieren der Realwirtschaft überlebensnotwendig ist, scheint kaputtzugehen: Wie Yves Smith berichtet, gibt es erste Zeichen, dass die Banken Letter of Credits, die als Sicherheit für Schiffsladungen ausgestellt werden, nicht mehr akzeptieren. Wenn sich dieser Trend durchsetzt, könnte innerhalb kürzester Zeit der Außenhandel zusammenbrechen, weil die Exporteure dann keine Absicherung mehr haben, dass ihre Ware auch bezahlt wird.
Faces of the crisis
Da Schadenfreude angeblich die reinste Freude ist, hier etwas zur Entspannung: http://sadguysontradingfloors.tumblr.com/.
Sonst ist heute ja nicht viel passiert, aber ich geh davon aus, dass long-only-Strategien auf lange Frist vom Markt verschwinden dürften.
Paul Krugman hat einen klassischen Cartoon herausgeholt – so funktionieren Aktienmärkte:
