Die Starbucks-Theory der internationalen Kapitalmärkte

Daniel Gross hat in der Times ein neues Modell entwickelt, um die Gefährlichkeit der Finanzkrise für ein Land zu messen,  die Starbucks-Theory der internationalen Kapitalmärkte: „The higher the concentration of expensive, faux-Italian Frappuccino joints in a country’s financial capital, the more likely the country is to have suffered catastrophic financial losses.“

Wir warten gespannt auf erste empirische Ergebnisse – wäre jedenfalls ein interessanter Ansatz für Instrumente-Variablen-Modelle.

Die Probleme der Rating-Agenturen

Erst einmal einfach nur den Link zu FT Alphaville, die die Veröffentlichungen des US-Kongresses zu den Problemen der Rating-Agenturen untersucht haben.

Gefunden bei:http://lolfed.com

Note to self: Noch zwei Links zu FT Alphaville: Probleme am CDO-Markt und Probleme der FED.

Learning by DOING

Das EZB-Präsidiumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi hat in einer Rede vor Unternehmern und Geschäftsführern in Mailand ein paar wichtige Argumente vorgetragen, die zeigen, dass es aus politischen Gründen schwer zu vertreten gewesen wäre, Lehman Brothers zu retten, weil dies von den Wählern als Verstoß gegen das Fairness-Prinzip angesehen worden wäre, obwohl die Entscheidung (nach Smaghi in vorhersehbarer Weise) gegen die Interessen der Wähler verstoßen hat. Hieraus folgt, dass…

There is a risk that a mistake, such as letting a bank fail, must first be committed, and the prospect of widespread hardship must make people realise that their vital interests are at stake, before effective action can be taken successfully.

Eine der Konsequenzen dieses Problems sei demnach,

In a market economy, maximising profits and shareholders’ interests are a priority for management. They permit the efficient allocation of resources within the economy. However, when a sector such as the financial sector is of systemic importance to the functioning of the economy and is prone to instability, the objective function must be broader. It is a problem of rules, incentives and individual responsibility.

(Zitate von FT Alphaville, die Rede selbst leitet das Ergebnis theoretisch aus den Erkenntnissen der Verhaltensökonomie ab)

Noch meine 2 ct dazu: Wie die öffentliche Diskussion zeigt, wird die Stabilität des Finanzsystems in sehr viel stärkerem Ausmaß als öffentliches Gut wahrgenommen, das nicht in ausreichendem Ausmaß vom privaten Sektor bereitgestellt wird. Wenn dem so ist, wird es wohl über kurz oder lang zu staatlichen Eingriffen kommen (müssen), um diese Stabilität sicherzustellen. Das Problem dürfte sein, dass die Grundlage dieses öffentlichen Gutes das Vertrauen der Marktteilnehmer darin ist, dass das System stabil bleibt, und wie kann der Staat dieses Vertrauen sicherstellen? Zur Zeit versucht er dies mit umfangreichen Garantien für die Privatbanken und Eigenkapitalzuschüsse. Langfristig führt dies natürlich zu den Moral Hazard-Problemen, die die aktuelle Krise mit verursacht haben, es stellt sich also die Frage, wie der Staat Moral Hazard verhindern kann, ohne Eigentümer zu werden.

Eine radikale Lösung wäre natürlich, dass man „too big to fail“ dadurch umgeht, dass man die einzelnen Banken so weit verkleinert, dass der Ausfall einer einzelnen Bank nicht zum Zusammenbruch des Systems führt, aber das wird wohl schwer umzusetzen sein.

Ein Blick nach Osteuropa

immobilienblasen beschreibt den Zustand in Ungarn, und wirft einen kurzen Blick auf das Baltikum.

PS: Naked Capitalism hat einen Link zu einer guten Präsentation des Ablaufs der Krise gesetzt.

Thermodynamik und gefrorene Geldmärkte

FT Alphaville hat gegoogelt und gefunden, dass die Analogie vom eingefrorenen Geldmarkt richtiger ist, als man auf den ersten Blick denken sollte.