Fehlender Lerneffekt

In der Financial Times Deutschland beschwert sich der Autor der Kolumne „Kapital“ eloquent darüber, dass die Krise bisher völlig umsonst ist, weil der notwendige Lerneffekt, der von einer schmerzhaften Krise ausgehen sollte, nicht eintritt: Statt die Fehler wie übermäßige Verschuldung und übermäßigen Konsum zu korrigieren, wird alles von der Politik versucht, diese am Leben zu erhalten.

Die mutierte holländische Krankheit

Willem Buiter interpretiert die derzeitigige Schwäche des britischen Pfunds als Folge einer Mutation der holländischen Krankheit – bekanntlich wird unter dieser Krankeit das Problem verstanden, dass sich für ein Land ergibt, dass Rohstoffe findet. In der Folge steigt aufgrund der zunehmenden Exporte der effektive Wechselkurs des Landes, so dass exportorientierte Branchen sowie Branchen, die im Wettbewerb mit Importen stehen, einen Wettbewerbsnachteil erleiden.

Nach Buiter leidet auch England an dieser Krankheit, nur dass der Finanzsektor hier die Rolle der Rohstoffe übernommen hat, und in der Folge der Reduzierung des Finanzsektors löst sich auch die Ursache für eine Überbewertung des Pfunds auf.

Es lebe die freie Marktwirtschaft

Via Immobilienblasen von http://www.ritholtz.com/blog/

Mehr zur Liquiditätsfalle

Neulich habe ich hier einen Link  zum Guardian reingesetzt, der gefordert hat, der Westen müsste sich geldpolitisch wie ein südamerikanischer Diktator verhalten. Krugman schreibt heute, warum diese Forderung nicht von der Hand zu weisen ist: Um aus einer Liquiditätsfalle herauszukommen, muss die Zentralbank positive Inflation schaffen. Eigentlich sollte das nicht schwer sein für eine kompetente Zentralbank – wenn selbst Länder wie Simbabwe das schaffen. Das Problem hierbei ist, dass die Inflation erst dann zurückkehrt, wenn die Inflationserwartungen positiv werden. Dafür reicht es nicht, einfach die Geldmenge zu erhöhen, wenn die Verbraucher langfristig von der Zentralbank eine Geldpolitik der Geldwertstabilität erwarten. Für Japan forderte Krugman daher 1998, dass die Zentralbank glaubwürdig machen müsste, in Zukunft eine verantwortungslose Geldpolitik zu betreiben.

Sherlock Holmes und die Finanzkrise

Macro Man hat drei Kurzgeschichten über Sherlock Holmes und die Finanzkrise geschrieben – als wären sie von Arthur Conan Doyle selbst geschrieben.

Die fehlenden fehlenden Bauarbeiter:

Im Oktober 2007 geschrieben, steht Inspektor Lestrade vor dem Problem, warum die Beschäftigung bei den Bauarbeitern nicht eingebrochen ist, obwohl keine neuen Häuser gebaut werden. Ein Beispiel für Lestrades wirtschaftlichen Sachverstand:

The upshot is that the homebuilders, the people who build houses in America, well, they’ve built too many of ‚em. So many, in fact, that they’re selling some of these houses off at forty cents on the dollar…that’s 20p on the pound, if I’ve figured the exchange rate properly.

Holmes raised his eyes skyward, as if in supplication to a higher power.

Der seltsame Fall der verschwindenden Bullen – 1. Teil:

Im November 2007 wird Holmes von einem verzweifelten Hedgefonds-Manager um Rat gefragt, wo all die Bullen hin sind.

Der seltsame Fall der verschwindenden Bullen – 2. Teil:

Die Auflösung des Falls, die uns heute nicht mehr überrascht.

Das Geheimnis der gestohlenen Pläne:

Auf Besuch in den USA werden Holmes und Watson zu einem Treffen mit zwei hohen Mitgliedern der Regierung gebeten, denn sie sind verzweifelt, dass die Regierungspläne zur Beendigung der Finanzkrise gestohlen worden sind.