Helikopter-Design für Zentralbanken

Eric Lonergan schreibt im Forum der Volkswirte auf FT.com darüber, welche Mittel notwendig sind, um das Gedankenexperiment des aus dem Hubschrauber geschmissenen Geldes tatsächlich durchzuführen. Im Grunde fordert er, dass Konsumschecks nicht von der Regierung verteilt werden sollen, sondern von der Zentralbank. Die Ursache hierfür ist, dass ein fester institutioneller Rahmen, der diese Verteilung an die Regierung abgibt, dieser letzlich wieder Zugriff auf die Steuerung der Geldmenge geben würde, also die Unabhängigkeit der Zentralbank aufheben würde.

Alternative Investments

Kalifornische Weinbauern bieten eine alternative Anlagemöglichkeit an: Futures auf ein Weinfass, wobei je Flasche der Preis um 2$ gesenkt wird, je 100 Punkte, die der Dow im Juli 2009 unter dem Kurs liegt, den er zum Zeitpunkt des Kaufs des Futures hat.

Interessante Bemerkung

Bad Boy schreibt in einem Kommentar zu Willem Buiters letztem Artikel (Hervorhebung von mir):

We should not forget that from the European point of view on the economy there is de facto a defined rigid fiscal policy, consequence of the Euro as administered by the ECB. The euro is essentially an external currency for national economies as it cannot be manipulated by any of them. Pressures have to be handled through the implementation of structural reforms and not through short-term manipulation with the instruments of cyclical macroeconomic policy.

Ich denke, dass ist ein Punkt, der in der Diskussion generell zu wenig beachtet wird: Nämlich, dass die Regierungen im Euro-Raum ihre Verschuldungspolitik so ähnlich betreiben müssen, wie ein Land, das z. B. aus Gründen mangelnder geldpolitischer Stabilität sich nicht in der eigenen Währung verschulden kann, wie Argentinien.

Die offensichtlichste Folge ist, dass für diese Regierungen die Option, Staatsverschuldung wegzuinflationieren, nicht autonom gegeben ist, d. h. sie müssten dann entweder den Euroraum verlassen (und dabei einen Tausch der Euro-denominierten Staatsanleihen in die neue nationale Währung vorschreiben) – mit allen negativen Folgen, oder sie müssen die staatliche Insolvenz akzeptieren.

Krugmans Argument für ein koordiniertes Konjunkturpaket

Paul Krugman hat sich eine Serviette und einen Stift genommen, und die Differenz in der Wirksamkeit nationaler Konjunkturpakete in Europa und eines koordinierten Konjunkturpakets berechnet. Der Kern seines Arguments ist, dass bei nationalen Paketen der nationale Import-Anteil am BIP für die Berechnung des Keynes-Multiplikators herangezogen werden muss – im Schnitt 40% – während bei einem koordinierten Rettungspaket der Importanteil der EU insgesamt (also im Außenhandel mit Ländern außerhalb der EU) berücksichtigt werden muss, und der liegt bei 13%. Bei nationalen Paketen liegt der Multiplikator bei 0,73, bei koordinierten Maßnahmen jedoch bei 1,18. D. h. eine Erhöhung der Staatsausgaben um einen Euro steigert das BIP entweder um 0,73 EUR oder um 1,18 EUR.

Außerdem berechnet Krugman einen „Bang-per-Euro“-Faktor (d. h. um wieviel steigt das BIP je zusätzlichem Euro Staatsverschuldung) – wahrscheinlich für Steinbrück der wichtigere Faktor. Und dieser steigt bei einer koordinierten Politik von 1,03 auf 2,23. Mit anderen Worten: Für einen gleichen Effekt muss die Staatsverschuldung nur halb so stark ausgeweitet werden.

Deflation unausweichlich

… schreibt London Banker. Hier die von Yves Smith kommentierte Fassung.