Zum Start des Blog

Okay, jetzt bin ich auch Blogger geworden – die Finanzkrise ist zu spannend, um sie zu ignorieren, und das Blog erlaubt mir, meine Gedanken nicht nur festzuhalten, sondern auch dem zufälligen  Surfer als Inhalt anzubieten.

Der Weg zu diesem Blog war nicht ganz geradlinig – zuerst als Artikel auf meiner Joomla-Seite (jetzt  www.owejessen.de), dann als WordPress-Blog innerhalb der Joomla-Umgebung, und jetzt als eigenständiges WordPress-Blog. Ein paar Artikel sind Beiträge, die ich bereits in den Kommentarseiten von sueddeutsche.de hinterlassen habe.

Und Europa?

Im Beitrag “Too big to save” habe ich das Beispiel der Deutschen Bank genannt, die einen Eigenkapitalhebel von 50 hat. Das führt natürlich zur Frage, wie dies möglich ist – trotz der verschärften Eigenkapitalvorschriften nach Basel II. Die Antwort lautet Kreditversicherungen, oder, wie es AIG schrieb: “…. for the purpose of providing them with regulatory capital relief rather than risk mitigation in exchange for a minimum guaranteed fee”. Mit anderen Worten: Die europäischen Banken konnten den gesetzlich vorgegebenen Höchsthebel umgehen, indem sie Kreditversicherungen gekauft haben.

Dies erklärt dann auch, warum Europa so interessiert daran war, dass AIG vor dem Konkurs gerettet wird – ein Event hätte dafür gesorgt, dass große Teile des europäischen Banksystems regulatorisch mit Eigenkapital unterversorgt gewesen wären, mit allen Konsequenzen. Aber da AIG jetzt abgewickelt wird, müssen die Banken natürlich einen Weg finden, einen Ersatz für das fehlende Eigenkapital zu finden – über kurz oder lang muss es also auch für Europa ein staatliches Rekapitalisierungsprogramm geben.

Eine Zusammenfassung gibt es hier.

PS: Der Mechanismus der regulatorischen Arbitrage und der Eigenkapitalanforderungen der unterschiedlichen Ratingklassen werden von FT Alphaville beschrieben.

Too big to save

Eine Frage muss man sich vielleicht auch mal stellen: Gibt es auch Banken, die nicht mehr “too big to fail”, sondern “too big to save” sind? Was würde z. B. passieren, wenn die Deutsche Bank gerettet werden müssen – nicht vollständig ausgeschlossen bei einem Eigenkapitalhebel von 50? Kann der Staat alleine – oder auch in europäischer Zusammenarbeit – eine solche Bank retten? Nur mal in den Raum gestellt.

Das Fieberthermometer der Krise

TED (Spread zwischen 3-Monats-LIBOR und 3-Monats-Treasury bill).

http://www.bloomberg.com/apps/cbuilder?ticker1=.TEDSP%3AIND

Zur Ablehnung des MOAB

Das ist sicherlich das spannendste Experiment der Wirtschaftsgeschichte – können die Märkte diesen Schock noch verdauen, oder bricht jetzt wirklich alles zusammen? Wie in einem Beitrag von Mankiw angedeutet, ist der 30.09. ein kritischer Tag für den Geldmarkt, einfach, weil an diesem Tag die Gehälter überwiesen werden sollen – was passiert, wenn die Banken den Unternehmen hierfür die Finanzierung verweigern? Anscheinend wird dieses Problem erst einmal von der FED mit 630 Mrd. $ gelöst. So wird aus dem Lender of last ressort der lender of first ressort.