Moral Hazard und andauernde Finanzkrisen

Hier ein interessanter Beitrag zur Frage des Moral Hazard, und ob Bestrafung bei langandauernden Krisen sinnvoll sind:

Caballero and Kurlat: Paulson plan: ‘exemplary punishment’ could backfire

Der Kerngedanke hierbei ist, dass eine Bestrafung mit dem Ziel, zukünftige Exzesse zu verhindern, nur in einer Krise sinnvoll ist, die keine Zeitdimension hat, d. h. wenn Krise und Bailout gleichzeitig erfolgen, und danach wieder normale Zeiten herrschen. In einer langanhaltenden Krise wie aktuell würde jedoch eine Bestrafung der Aktionäre dazu führen, dass eine Rekapitalisierung der Banken über den Markt erschwert wird – aktuell zeigt sich z. B., dass die Staatsfonds sehr viel vorsichtiger geworden sind, wenn es um Kapitalerhöhungen von Banken geht. Gleichzeitig würden aber Spekulanten, die auf einen Zusammenbruch setzen, stärker belohnt werden (z. B. Leerverkäufer). Aus diesen Gründen würde also eine Bestrafung der Aktionäre als Krisenverstärker wirken.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.