Krugmans Argument für ein koordiniertes Konjunkturpaket

Paul Krugman hat sich eine Serviette und einen Stift genommen, und die Differenz in der Wirksamkeit nationaler Konjunkturpakete in Europa und eines koordinierten Konjunkturpakets berechnet. Der Kern seines Arguments ist, dass bei nationalen Paketen der nationale Import-Anteil am BIP für die Berechnung des Keynes-Multiplikators herangezogen werden muss – im Schnitt 40% – während bei einem koordinierten Rettungspaket der Importanteil der EU insgesamt (also im Außenhandel mit Ländern außerhalb der EU) berücksichtigt werden muss, und der liegt bei 13%. Bei nationalen Paketen liegt der Multiplikator bei 0,73, bei koordinierten Maßnahmen jedoch bei 1,18. D. h. eine Erhöhung der Staatsausgaben um einen Euro steigert das BIP entweder um 0,73 EUR oder um 1,18 EUR.

Außerdem berechnet Krugman einen „Bang-per-Euro“-Faktor (d. h. um wieviel steigt das BIP je zusätzlichem Euro Staatsverschuldung) – wahrscheinlich für Steinbrück der wichtigere Faktor. Und dieser steigt bei einer koordinierten Politik von 1,03 auf 2,23. Mit anderen Worten: Für einen gleichen Effekt muss die Staatsverschuldung nur halb so stark ausgeweitet werden.

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