Das Ende

Michael Lewis schreibt über die Mechanismen des Verbriefungsmarktes, einen Hedgefonds, der dies alles hat kommen sehen, und warum letztendlich die Umwandlung der Investmentbanken von Partnerschaften zu Aktiengesellschaften Wall Street zerstört hat – 20 Jahre, nachdem der Prozess angefangen hat.

Meine Lieblingsstelle (aus dem Gedächtnis): Auf die Frage, wie denn das Risikomodell für Subprime-Mortgages der auf sinkende Immobilienpreise reagieren würde, antwortet der Analyst, dass dies im Modell nicht vorgesehen sei, d. h. der Analyst konnte keine negativen Preisänderungsraten für Immobilien im Modell überprüfen.

Auch schön der Wahnsinn mit den Verbriefungsketten: Aus der Verbriefung von 100$ Subprime Hypotheken wurden durchschnittlich 85% AAA-MBS, 10% BBB-MBS. Bei den CDO wurden dann die BBB-MBS gebündelt, und daraus konnten 60% AAA-CDO generiert werden. Dumm nur, dass die Subprime-Hypotheken Ausfallraten weit über 15% haben (30% kommt der Sache wohl näher). Das bedeutet, dass die BBB-Tranchen ziemlich komplett wertlos waren, d. h. dass dann auch die 60% AAA-CDO im gleichen Ausmaß wertlos waren. D. h., die Banken, die so gierig zugegriffen haben, um 0,5% über der T-Bill-Rendite zu erzielen, mussten bei den AAA-MBS gut 15% des Einsatzes abschreiben, und bei den AAA-CDO wohl eher um die 90-95% (Zahlen ungefähr, aus dem Gedächtnis).

Ein weiterer Höhepunkt: An einer Stelle kommt der Vertriebschef einer Investmentbank zu einem als Bären und Pessimisten bekannten Trader, und bittet diesen, die Short-Position von CDS gegen MBS und CDO einzugehen – er forderte ihn quasi auf, gegen seine Bank zu spekulieren. Der Grund war einfach, dass die so genierten CDS wiederum als CDO verbrieft wurden – die Blase der Verbriefungen gingen die Kreditnehmer echter Hypotheken aus, und brauchte, um weiterzuwachsen, Spekulanten, die das Spiel fortsetzten.

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