Buiter mag die Obama-Regierung nicht

Ein Absatz ist mir in dem lesenswerten Artikel von Buiter über die drohende Schuldenkrise des englischen Staates aufgefallen:

The second major rescue package for UK banks in three months includes very large (and in at least one case potentially uncapped) packages of guarantees and insurance offered to the banks by the state on terms that are not clear.  This is very much in the US tradition, promoted by the US Treasury, the Fed and the FDIC, of maximising moral hazard for a given amount of immediate crisis fire-fighting.  In the incoming Obama administration, both Treasury secretary Tim Geithner and NEC chair Larry Summers have had many years of experience, in the US and all over the globe, throwing good money after bad in pointless bail-out packages.  The trio of Ben Bernanke, Geithner and Summers are likely to produce a veritable moral hazard monsoon.

Ansonsten beschreibt Buiter einen Prozess, wie England die Banken, die als systemrelevant angesehen werden, verstaatlicht und deren giftigen Wertpapiere in einer bad bank gebündelt werden können.

Verstaatlichung kranker Banken findet noch mehr Unterstützung

In den Wirtschaftsblogs ist es ein hochaktuelles Thema – bin mal gespannt, wann die „offiziellen“ Medien darauf aufspringen. Wie auch immer, heute hat der Chief Economic Advisor der UBS George Magnus deutlich seine Meinung geäußert, dass für kranke Banken folgender Prozess der sinnigste ist: Verstaatlichung, Abspaltung der giftigen Wertpapiere in eine Bad Bank und Reprivatisierung der gesunden Reste.

Felix Salmon hat einen Beitrag von James Surowiecki, der sich kritisch zur Verstaatlichung äußert, aufgegriffen, und ist auf die wesentlichen Kritikpunkte gegen Verstaatlichung eingegangen.

Sam Jones von FT Alphaville hat auch seinen Standpunkt verdeutlicht – demnach wäre es wirtschaftlich nicht notwendig, die Banken zu verstaatlichen, da die meisten Risikopositionen der Banken ohnehin schon staatlich abgesichert sind, dass aber der politische Druck zur Verstaatlichung zunehmen wird, solange die Banken die Kreditvergabe weiter einschränken.

PS: Für mich gehört ja zum Stereotyp des Londoner Bankers die FT unter Arm – insofern ist die Forderung von Philip Stevens in der FT vielleicht nicht ganz zielgruppenadäquat:

I cannot think of a more popular policy than shooting the bankers and nationalising the banks. It might even win Mr Brown an election. Come to think of it, it could also be the way to get us out of this mess.

New on amazing discoveries

Jetzt neu im Einkaufs-Fernsehen: Die Aggregator (bad) bank – sie saugt giftige Wertpapiere auf wie ein Schwamm.

Gefunden bei lolfed.com. Dort gibt es auch ein Video mit Shamwow

Ist Erkenntnisgewinn möglich?

In den USA läuft zur Zeit eine Diskussion darüber, die giftigen Wertpapiere der Banken in einer bad bank zu bündeln, wobei vorgeschlagen wird, dass der Staat diese Bank mit dem nötigen Geld ausstattet, um diese Wertpapiere zu einem fairen Marktpreis aufzukaufen. Im Grunde wird hier noch einmal das ursprüngliche Konzept von MOAB wieder aufgewärmt. Paul Krugman schreibt hier, warum dieser Vorschlag immer noch sinnlos ist, solange der Staat nicht bereit ist, die Banken, die davon profitieren sollen, zu nationalisieren.