Vorhersehbar unvorhersehbar

Bekanntermaßen hat die Königin von England an die Ökonomen die Frage gestellt, warum sie die Krise nicht vorhersehen konnten. William Easterly sieht in dieser Unfähigkeit kein Problem der Volkswirtschaftslehre, sondern vertritt den Standpunkt (mehr oder weniger ernsthaft), dass die Volkswirte auf der Grundlage der Effizienzmarkthypothese schon lange vorher bekannt gegeben hätten, dass sie nicht in der Lage wären, Crashs vorherzusehen.

Futures Trading – Old School Style

Paul Tudor Jones war einer der erfolgreichsten Futures-Spekulanten in den 1980er Jahren, und der US-Sender CBS hat kurz vor dem Crash im Oktober 1987 eine Doku über ihn gedreht. Mittlerweile mag Jones diese Doku nicht mehr,  und hat versucht, alle existierenden VHS-Kopien aufzukaufen – jetzt gibt es die ganze Sendung auf youtube.

Reductio ad absurdum

Von einer bestimmten politischen Richtung wird die Steuerpolitik als ein Instrument angesehen, in wirtschaftlicher Hinsicht eine Ergebnisgleichheit zu erzielen. Mankiw und Weinzierl folgen diesem Argument bis ins letzte, und untersuchen, ob es angebracht wäre, auch die Körpergröße zu besteuern, da nachgewiesenermaßen eine positive Korrelation zwischen Körpergröße und Einkommen besteht. Hier ihre Zusammenfassung (Hervorhebung von mir):

Should the income tax include a credit for short taxpayers and a surcharge for tall ones? The standard Utilitarian framework for tax analysis answers this question in the affirmative. Moreover, a plausible parameterization using data on height and wages implies a substantial height tax: a tall person earning $50,000 should pay $4,500 more in tax than a short person. One interpretation is that personal attributes correlated with wages should be considered more widely for determining taxes. Alternatively, if policies such as a height tax are rejected, then the standard Utilitarian framework must fail to capture intuitive notions of distributive justice.

Wie funktioniert das eigentlich mit dem Geldumlauf?

Es ist April in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Es regnet wie fast immer, die Stadt ist leer. Alle haben Schulden und leben auf Kredit.

Zum Glück kommt ein reicher Russe ins Interconti. Er will ein Zimmer und legt 500 Euro auf dem Tisch, danach geht er, um sich das Zimmer anzuschauen. Der Hotelchef nimmt schnell die Banknote in die Hand und läuft eilends,, um seine Schulden bei seinem Fleischlieferanten zu regulieren. Dieser nimmt die Banknote in die Hand und läuft sofort los, um seine Schulden bei seinem Schweinezüchter zu regulieren.

Dieser nimmt die 500 Euro in die Hand und beeilt sich ebenfalls, um bei dem Futterlieferanten seine Schulden zu reduzieren. Dieser nimmt mit großer Freude das Geld in die Hand und gibt es der Hure, bei der er letztens war und bei der er die Dienstleistungen auf Kredit genommen hat (Finanzkrise!).

Die Hure nimmt das Geld froh in die Hand und flitzt sofort los, um ihre Schulden bei dem Hotelchef im Interconti zu regulieren, wo sie auch letztens öfters war und bei dem sie Kredit hat (Finanzkrise!).

Und in derselben Sekunde kommt der Russe nach ausgiebiger Betrachtung des Zimmers und der Aussicht in den regenverhangenen Himmel zurück und sagt, dass ihm das Zimmer nicht gefiele. Er nimmt seine 500 Euro, die (wieder) auf der Theke der Rezeption liegen, in die Hand und verlässt die Stadt.

Niemand hat verdient, aber die ganze Stadt hat keine Schulden mehr und schaut optimistisch in die Zukunft! So lassen sich Finanzprobleme lösen, wenn sich Schulden in nichts auflösen.

Gefunden im Witzethread auf laufen-aktuell.de.